· 

Makro: Canon EF 100mm 2,8 L IS USM Macro

 

 

Hinweis:

Ich bin kein Equipmenttester. Auch stelle ich hier nicht mein gesamtes Equipment vor. Jedoch werde ich ziemlich oft gefragt, welche Objektive ich empfehlen kann. Oder welche ich nutze.
Deshalb habe ich im Blog die Rubrik „Equipment“ geschaffen. Hier möchte ich lediglich meine Meinung kundtun.

 

 

 

Maulbronn Fotograf Simon Knittel Fotografie Canon 100mm L IS Macro Marko Makroobjektiv Objektiv

Zugegeben. Ein Makroobjektiv benötigt man in der People-Fotografie nicht allzu oft. Zumindest ich nicht. Ab und an brauche ich dann doch mal eines. Nahaufnahmen der Ringe eines Hochzeitspaares. Für Stillleben oder in der Produktfotografie, gerne auch einfach mal zum rumspielen. Muss es also wirklich ein L-Objektiv sein? Rein optisch (für Makro) sind das Canon 100 (non L), das Sigma 105 und das Canon L IS USM im Endergebnis beim Betrachten des fertigen Fotos nicht voneinander zu unterscheiden. Alle 3 liefern erstklassige Fotos. Warum also habe ich doch zum teureren Canon L IS USM gegriffen?

Maulbronn Fotograf Simon Knittel Fotografie Canon 100mm L IS Macro Marko Makroobjektiv Objektiv

Stativschelle:

Für Makros nutzt man zu 95 % ein Stativ. An der Sony hatte ich das 105er Sigma. Die Kamera wird mit einem Makroobjektiv sehr frontlastig. Das 100 L hat den entscheidenden Vorteil dass eine Stativschelle angebracht werden kann. Damit ist die Kamera dann auf dem Stativ schön ausbalanciert. . Es arbeitet sich damit wesentlich angenehmer als ohne Stativschelle.

Eigentlich wollte ich eine Stativschelle von Mengs nutzen. Allerdings habe ich nach einiger Recherche dann doch zur „Schelle D (B)“ von Canon gegriffen. Mehr dazu im Nachtrag.

Maulbronn Fotograf Simon Knittel Fotografie Canon 100mm L IS Macro Marko Makroobjektiv Objektiv

Der Autofokus:

ist für ein Makro außergewöhnlich schnell und leise. Also wirklich auffallend schnell. Das kannte ich von anderen Makros so noch nicht. Er liegt auf dem Geschwindigkeitsniveau einer 50/35mm Sigma ART Linse. Also wirklich schnell und treffsicher. Das Ganze dann natürlich auch innenfokussiert. Der Tubus fährt also nicht aus. Die 100mm am Vollformat machen es mit der Kombination „sehr schneller, leiser Autofokus und IS“ (zu dem komme ich gleich) möglich das Objektiv auch für klassische Portraits (Headshoots) zu verwenden.

 

Der optische Bildstabilisator:

Klar, für Makros vom Stativ braucht man den nicht wirklich. Und für die 5% Makro-Anwendungsfälle ohne Stativ, lohnt sich der Aufpreis schlichtweg nicht. Der neue Hybrid-Bildstabilisator stabilisiert jedoch nicht nur Bewegungen in horizontaler und vertikaler Richtung, sondern auch Bewegungen nach vorne und hinten. Dies ist bei Makros aus der Hand eine große Fehlerquelle. Durch die extrem geringe Tiefenschärfe gerät das Motiv gerne und schnell zumindest teilweise aus dem Fokusbereich. Der IS ist weltweit der erste Stabilisator der dies bis zu einem gewissen Grad ausgleichen kann. Damit nimmt Canon eine Vorreiterrolle im Makrobereich ein. Es gibt (derzeit) keinen anderen Bildstabilisator der dies möglich macht. Wenn man die 100mm im Portraitbereich nutzen möchte, freut man sich über den Stabilisator

gleich nochmal.

Maulbronn Fotograf Simon Knittel Fotografie Canon 100mm L IS Macro Marko Makroobjektiv Objektiv

Staub und Spritzwasserschutz:

Wer gerne draußen Fotografiert (egal ob Makro oder Portrait) der hat hier einen weiteren kleinen Vorteil. Das L ist mit einer Dichtung zum Body abgedichtet. Man muss bei Regen oder in staubiger Umgebung nicht so aufpassen.

 

Fazit:

Wer wirklich ausschließlich Makros machen möchte, und den das unausbalancierte Handling auf dem Stativ nicht weiter stört, der ist mit einem der anderen „um 100mm“ Makros für deutlich weniger Geld genauso gut bedient. Wenn das Ganze auch noch im Studio stattfindet (kein Regen, kein Staub) sowieso! Am fertigen Foto wird man da keinen Unterschied sehen.

Für mich, und meinen Anwendungsbereich, bekomme ich im Endeffekt beim L IS USM für deutlich mehr Geld zur Makrolinse noch ein weiteres Portraitobjektiv mit dazu. Das Bokeh ist ein Traum!

Für mich (ich arbeite halt hauptsächlich mit Festbrennweiten) ist das 100er damit nicht nur ein erstklassiges Makro mit allen oben genannten Vorteilen, sondern am Vollformat eben auch ein sehr gutes Tele im Portraitbereich. Es liegt damit zwischen der Standard 85mm Portraitlinse, und dem 135mm Exoten. Dieses mehr an Anwendungsmöglichkeiten, und das bessere Handling im Makro-Bereich, war, und ist, mir der Aufpreis wert. Alleine schon der schnelle Autofokus! Haptisch und optisch ist das Objektiv natürlich ein Leckerbissen. Das Auge fotografiert ja bekanntlich mit.

 

Nachtrag:

Nachdem ich das Objektiv gekauft hatte, stellte sich die Frage, welche Objektiv-Schelle sinnvoll sein sollte. Das Original von Canon hat die gewohnte Qualität. Liegt jedoch deutlich über 100 EUR. Also doch Drittanbieter. Da gibt es zwischen 10-50 EUR so einiges auf dem Markt. Zuallererst wollte ich von Mengs die Schelle D (B) für Canon nutzen. Sie ist nicht aus Kunststoff wie bei vielen anderen Drittherstellern, sondern aus massivem Alu. Leider wurde dann ganz schnell klar: Sämtliche Dritthersteller Stativschellen können nicht in Verbindung mit einem Batteriegriff genutzt werden, da diese mit dem Griff kollidieren. Lediglich ein Hersteller (iShoot) schafft diese Möglichkeit. Jedoch gibt es einen Erfahrungsbericht auf dem Blog von Radomir Jakubowski. Er kritisiert die Verarbeitung, und nach nur 8 Monaten ist ihm das Teil dann auch kaputt gegangen. Wenn das beim Shooten vom Stativ passiert, und das Objektiv samt Body die Erde küsst, dann ist am falschen Ende gespart. Mangels Alternativen, habe ich mich dann doch schweren Herzens dazu durchgerungen das Original von Canon zu kaufen. Es ist wirklich gut verarbeitet, gewohnte Canan Qualität eben. Aus Alu und mit Sicherungsstift. Ein Batteriegriff bleibt weiterhin nutzbar. Lediglich: der Preis! Zugegeben, der ist dafür unverschämt hoch. Bereuen tue ich die Ausgabe aber nicht.

Simon Knittel Maulbronn Fotograf Fotografie Studio13 Foto

 ®Alle Rechte vorbehalten