Saal Digital bot mir die Möglichkeit ihre Fotobücher zu testen.
#Transparenz
Saal Digital hat mich dafür nicht bezahlt.
Das Buch wurde mir von Saal-Digital kostenlos zur Verfügung gestellt.
Als Gegenleistung wurde von Saal-Digital ein ehrlicher Erfahrungsbericht gewünscht.
Ich darf sagen was ich möchte. Ich darf kritisieren was ich möchte.
Unter anderen Voraussetzungen als diesen hätte ich den Test auch nicht gemacht.

Zum Buch.
Wer möchte nicht ein schönes Buch vom Urlaub, von der Hochzeit oder von den Familienfotos erstellen. Doch wo? Es gibt zig Anbieter. Hier also, das Saal Digital Foto-Buch.
Für die Erstellung des Buches habe ich bewusst NICHT zu Adobe InDesign gegriffen. Das wäre zwar eindeutig die professionellere Herangehensweise, spiegelt jedoch
nicht den Workflow des „Otto-Normalkunden“ wieder.
Deshalb macht es keinen Sinn aus InDesign einzelne Seiten zu erstellen, und dann in das Bestellprogramm von Saal-Digital
hochzuladen.

Meine (privat)Kunden hätten die Software von Adobe schlichtweg nicht zur Verfügung und sind auf das was Saal-Digital anbietet angewiesen.
Das Erstellen des Fotobuches mit der Software von Saal ist kinderleicht. Auswahl der Seitenzahl, der Materialen der Größe des Buches. Alles ist kein Problem und geht Kinderleicht von der Hand. Per Drag and Drop die Fotos in das Projekt ziehen, die Fotos von der Größe her verändern, an die richtige Stelle verschieben, ebenso: kein Problem. Wer es genau haben will (Millimeter genau) der wird damit dann aber doch schnell an Grenzen stoßen. Es geht aber, und bewegt sich für Normalanwender auf absolut handle barem Niveau. Professionell ist das aber bei weitem nicht!

Wahl des Material:
Ich habe für das Buch mit Absicht etwas exotische Designelemente gewählt. Weißes Leder, Acryl Front. Dazu Hochglanz-Papier.
Den Leinen-Einband von Saal-Digital habe ich schon einmal gesehen. Der ist wirklich gut. Da gibt es nichts zu meckern. Wer allerdings den Leinen-Einband außen
bedrucken möchte, der bekommt (bedingt durch das Leinen) einen nicht so akkuraten und scharfen Druck. Da kann Saal-Digital nichts dafür. Das liegt einfach am Material. Also habe ich mich für
weißes Leder entscheiden. Können Sie das auch?
JA! Es wirkt sehr, sehr hochwertig. Ist auf top Niveau klasse gebunden. Da kann man wirklich nicht meckern.

Dazu der Acryl-Einsatz - Bedruckt mit meinem Foto von der Burg-Hohenzollern. In der Kombination mit dem weißen Leder kann ich das Design nur bedingt empfehlen. Das Acryl wirkt neben dem Leder wie ein Fremdkörper. Ich habe das nur gemacht, um Leder und Acryl testen zu können. Es ist jetzt nicht per seh Hässlich oder so. Es wirkt nur, meiner Meinung nach, nicht ganz so passend. Auf der anderen Seite: Das macht nicht jeder, und ist auch mal was Besonderes.
Jedenfalls, das Experiment hat sich gelohnt. Der Druck auf Acryl ist wirklich gut. Und kann von mir von der Qualität her nur empfohlen werden! Auch der Ledereinband
ist sehr gut.

Das Papier:
Ich habe mich bewusst gegen ein mattes und für das glänzende Papier entschieden. Ich finde das matte Design eigentlich immer schöner und hochwertiger. Matt können
sie ja alle. Nur, kann Saal Digital glänzend in richtig gut? DAS ist die Frage. Um das beantworten zu können blieb mir nur: Ausprobieren.
Die Antwort darauf: JA! Können Sie. Die Farben kommen sehr, sehr gut raus. Wahnsinn!

Das Edle und die Hochwertigkeit eines matten Druckes haben die Seiten dadurch, wie zu erwarten, nicht. Ich würde also weiterhin zu Matt raten. Das bedeutet nicht
das SaalDigital den Hochglanz schlecht macht. Ganz im Gegenteil!
Wer kräftige, leuchtende Farben möchte ist da goldrichtig! Hat aber wie immer das Problem, dass schnell Fingerabdrücke zu sehen sind.
Also: Zu Matt greifen, und alles ist gut. Wenn man den Look des Hochglanzes mag und möchte: Saal-Digital macht auch das wirklich richtig gut!

Die Bindung:
die "Layflat Bindung" ermöglicht dass man eine Doppelseite komplett aufschlagen und flach vor sich hinlegen kann. Dadurch ist es möglich Seitenübergreifend zu
drucken, ohne dass Bildinhalte im Falz in der Mitte „verschluckt“ werden, und dadurch verloren gehen. Ich hatte ein Buch von Sebastiao Saldago in der Hand. Hätte der Verlag doch bitte mal bei
Saal-Digital gefragt wie sie das machen… Dort hat man nämlich das Problem, dass Seitenübergreifend gedruckt wurde, aber die Bindung so ist, dass der Bildinhalt an der Stelle in der Mitte
geschluckt wird. Saal Digital macht das wirklich sehr, sehr gut und muss hier ausdrücklich lobend erwähnt werden!

Fazit:
Wer ein Hochwertiges Buch drucken lassen möchte, macht bei Saal-Digital nichts falsch. Man hat eine große Auswahl an Materialien. Der Druck ist sehr gut. Auch
Schriften werden sauber dargestellt. Farben und Auflösung der Fotos sind erstklassig.
Qualitativ: erste Sahne!
Die Software zur Bucherstellung könnte besser sein. Würde dann aber unter Umständen (wenn die Funktionen schlecht und unübersichtlich implementiert werden würden)
den ein oder anderen eventuell überfordern. Hier sehe ich noch Verbesserungspotential.
Wer als Profi millimetergenau arbeiten möchte, der greift eh zum vorhandenen InDesign von Adobe, und würde sich in die Software gar nicht erst einarbeiten. Von
daher – es ist Jammern auf hohem Niveau, mit etwas Luft nach oben.
Preis. Die Bücher sind nicht billig. Ein Discountpreis ist es auf jeden Fall nicht. Aber die Bücher sind sehr hochwertig. Der Preis ist der Leistung die man bekommt
angemessen.
Ausprobieren! Es lohnt sich!